Saisonal oder auf Vorbestellung: Wie Hotels «halal» handhaben

Gäste aus den Golfstaaten sind für den Schweizer Tourismus ein wichtiges Publikum. Entsprechend weit verbreitet sind in Topdestinationen wie Interlaken Gastroangebote, die halal sind. Eigene Speisekarten für arabische Touristen oder Halal-Essen auf Vorbestellung — Hoteliers handhaben das Essen nach islamischen Vorschriften unterschiedlich.


Nachgefragt

Önder Güneş, Sprecher der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (Fids)

Herr Güneş, ist es aus Sicht der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (Fids) sinnvoll, wenn sich ein Hotelbetrieb in Sachen «halal» zertifizieren lässt?
Vielen Muslimen ist vor allem wichtig, Schweinefleisch zu vermeiden und dass ihr Essen bei der Zubereitung auch nicht mit Produkten vom Schwein in Kontakt kam. Zudem legen sie Wert darauf, dass das Fleisch nach islamischen Richtlinien geschlachtet und verarbeitet wurde und keine tierischen Zusätze enthält, die nicht halal sind. Eine Zertifizierung des Betriebs wäre tatsächlich ein Pluspunkt. Gäste hätten so die Gewissheit, dass sie das Essen ohne Bedenken geniessen können.

Aber?
Es gibt verschiedene Firmen in der Schweiz, die Zertifizierungen anbieten. Das Problem ist, dass es keine Richtlinien gibt und auch kein Lebensmittelinspektorat kontrolliert, wie glaubwürdig ein solches von einem privaten Unternehmen herausgegebenes Halal-Siegel ist. Wir von der Fids sind aktuell daran, eine Zertifizierung auszuarbeiten. Dabei arbeiten wir mit dem Europäische Halal-Zertifizierungsinstitut (EHZ) in Hamburg zusammen. Aufgrund der Reputation und der Referenzen sind wir sicher, dass sie es seriös angehen.

Lesen Sie weiter auf htr.ch, vom 23. Nov. 2022