Einblick in die Ausbildung der Armeeseelsorge – FIDS zu Gast am Partnertag 2025
Am Mittwoch, 18. Juni 2025, war FIDS zu Besuch beim Partnertag der Armeeseelsorge im Rahmen des Technischen Lehrgangs A AS (TLG A AS) auf dem Waffenplatz Bremgarten. Vertreten wurde die FIDS durch Generalsekretärin Fathima Ifthikar und Muris Begovic, den ersten Armeeseelsorger mit muslimischem Hintergrund der Schweiz – und inzwischen eine prägende Stimme für eine Seelsorge, die auch muslimische Lebensrealitäten kennt.
Nahbar, offen und respektvoll
Was sofort auffiel: die offene und wertschätzende Atmosphäre. Der Empfang war herzlich, der Austausch persönlich. Gerade weil das Bild der Armee nach aussen oft mit Strukturen und Disziplin assoziiert wird, war es besonders eindrücklich, wie viel Raum hier für Menschlichkeit, Offenheit und echten Austausch geschaffen wurde. Vielleicht liegt es an der Natur der Seelsorge, vielleicht auch am Geist, den Hauptmann Samuel Schmid, Chef der Armeeseelsorge, und sein Team bewusst pflegen: eine Armeeseelsorge, die zuhört, verbindet und Vielfalt lebt.

Nach einer Einführung in die aktuellen Entwicklungen wurde auch ein Überblick über die Zahlen gegeben: Aktuell engagieren sich schweizweit 190 Armeeseelsorger:innen, davon 162 Männer und 28 Frauen. Unter ihnen befinden sich aktuell zwei muslimische Anwärter, Mirsad Muminovic und Reha Özkarakas, die bereits aktiv im Dienst sind.
Besonders erfreulich: Zwei weitere muslimische Kandidaten befinden sich zurzeit in Ausbildung – beide durften wir am Partnertag persönlich treffen und uns mit ihnen austauschen. Ihre Geschichten, ihre Motivation und ihr Engagement haben uns tief beeindruckt. Als FIDS sind wir stolz auf sie – sie stehen für eine Schweiz, in der Seelsorge auch die muslimische Lebenswirklichkeit sichtbar macht und mitträgt.

Gespräche, die nachwirken
Das gemeinsame Mittagessen mit den angehenden Seelsorge Anwärter war eines der Highlights. In den Gesprächen wurde deutlich, wie vielfältig die Lebenswege sind, die in die Seelsorge führen – aber auch, was sie verbindet: ein echtes Interesse am Menschen. Der Wunsch, andere zu begleiten, gerade in Momenten, wo man allein nicht mehr weiterkommt.
Lernen mit Tiefgang
Am Nachmittag konnten wir eine Unterrichtseinheit besuchen – Thema: «Was ist der Unterschied zwischen Notfallseelsorge und Notfallpsychologie?» Die Diskussion war praxisnah, reflektiert und professionell. Gerade dieser Einblick zeigt, wie fundiert die Ausbildung ist – und wie wichtig es ist, dass Seelsorge nicht nur spirituell, sondern auch psychologisch und interkulturell geschult ist.
Zum Abschluss gab es Raum für Fragen, Feedback – und eigene Impulse. Diese Offenheit für Dialog wurde von uns sehr geschätzt.
Ein herzliches Dankeschön
Wir danken Hauptmann Samuel Schmid, Chef der Armeeseelsorge, und seinem engagierten Team herzlich für die Einladung, die Gespräche und das Vertrauen. Die Zusammenarbeit zwischen FIDS und der Armeeseelsorge ist noch jung, aber sie entwickelt sich in genau die richtige Richtung: partnerschaftlich, respektvoll, auf Augenhöhe.
Wir freuen uns auf alles, was kommt – und auf weitere Armeeseelsorger mit muslimischem Hintergrund, die Brücken bauen, Perspektiven erweitern und ein klares Zeichen setzen: Glaube, Zugehörigkeit und Verantwortung – das gehört in der Schweiz zusammen. Auch in der Armee.