Pilgerfahrt nach Mekka – eine Reise mit tiefer Bedeutung

Einmal im Leben eine Reise unternehmen, die nicht nur körperlich, sondern auch seelisch bewegt – das wünschen sich viele Muslime. Die Pilgerfahrt nach Mekka, auch bekannt als Hadsch, ist genau das: eine spirituelle Reise mit grosser Bedeutung. Doch was steckt dahinter? Und was hat das mit dem sogenannten Opferfest zu tun?

Das diesjährige Eid al-Adha, das Opferfest wird am 6. Juni 2025 gefeiert.

Was ist die Pilgerfahrt – und warum ist sie so wichtig?

Die Pilgerfahrt ist eine der fünf Grundpflichten im Islam – neben dem Glaubensbekenntnis, dem Gebet, dem Fasten im Ramadan und dem Geben von Almosen. Wer die finanziellen und gesundheitlichen Mittel hat, soll diese Reise mindestens einmal im Leben unternehmen. Jedes Jahr machen sich daher Millionen Muslime aus aller Welt auf den Weg in die Stadt Mekka in Saudi-Arabien – zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt im Jahr, nämlich im letzten Monat des islamischen Kalenders.

Für viele Gläubige ist es eine lebenslange Sehnsucht, diesen Ort zu besuchen. Die Tage der Pilgerfahrt sind geprägt von einfachen Kleidern, Gebeten, Ritualen und Stille. Alles, was im Alltag zählt – Status, Besitz, Herkunft – tritt in den Hintergrund. Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu besinnen: den Glauben, das Mitgefühl und die Verbindung zu anderen Menschen.

Die Botschaft hinter der Pilgerreise

Während der Hadsch führen die Pilger verschiedene symbolische Handlungen aus, die an bestimmte Ereignisse in der Geschichte des Glaubens erinnern. Doch es geht nicht nur um Rituale – es geht auch um universelle Werte wie:

✅ Gleichheit vor Gott und untereinander
✅ Geduld und Dankbarkeit
✅ Selbstreflexion und der Wunsch nach innerem Frieden

Die Pilgerfahrt ist damit nicht nur eine äussere Reise zu einem heiligen Ort, sondern auch eine innere Reise zu sich selbst.

Und was hat das mit dem Opferfest zu tun?

Am Ende der Pilgerfahrt steht ein weltweites Fest, das von Muslimen auf der ganzen Welt gefeiert wird: das sogenannte Opferfest (Eid al-Adha). Es ist eines der beiden wichtigsten Feste im Islam – neben dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan (Eid al-Fitr) – und erinnert an eine Erzählung, die in vielen Religionen bekannt ist: die Bereitschaft eines Menschen, Gott zu vertrauen – auch in schwierigen Momenten.

Zur Erinnerung an diese Geschichte wird an diesem Tag traditionell ein Tier (meist ein Schaf, eine Ziege oder ein Rind) geschlachtet. Dabei geht es nicht um das Fleisch an sich, sondern um die Botschaft: Wer gibt, zeigt Mitgefühl. Wer teilt, schafft Gemeinschaft. Ein Drittel des Fleisches wird meist an Bedürftige gespendet – sei es in der eigenen Nachbarschaft oder weltweit.

Ein Fest des Teilens und der Nächstenliebe

Das Opferfest ist mehr als nur ein religiöser Feiertag. Es ist ein Tag:

🔹 an dem Familien zusammenkommen, gemeinsam essen und beten
🔹 an dem Kinder beschenkt werden und Freude im Mittelpunkt steht
🔹 an dem viele Muslime bewusst spenden und Menschen in Not unterstützen

Auch viele Moscheen und Gemeinden laden an diesem Tag zu offenen Veranstaltungen ein – zum Beispiel zu Festessen oder Infoveranstaltungen, bei denen Interessierte mehr über die Bedeutung erfahren können.

Fazit: Eine Reise, ein Fest, eine Botschaft

Die Pilgerfahrt und das Opferfest sind zentrale Bestandteile im Leben vieler Muslime – doch ihre Botschaft ist universell: Es geht um Vertrauen, Hingabe, Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit. Auch wer selbst nicht an dem Hadsch teilnimmt, kann die Werte, die dahinterstehen, in seinem Alltag wiederfinden – in Form von Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und offenem Herzen.

📌 Eid Mubarak! – Ein gesegnetes Opferfest für alle, die es feiern. Und eine Einladung an alle anderen: Schaut gerne mal bei euren muslimischen Nachbarn oder in einer Moschee vorbei – zum Zuhören, Nachfragen und Mitfeiern.